Das Institut für Völkerrecht der Universität Graz nahm bereits das zweite Jahr in Folge an der Benjamin Telders Law Moot Court Competition teil. Zum Stolz ihrer Coaches Univ.-Prof. Dr. Erika de Wet, LL.M. (Harvard) und Mag. Christina Seewald belegte das Grazer Team, bestehend aus Magdalena Kieber, Lea Kreiner und Almut Winkelbauer, auch dieses Jahr gleich mehrere Spitzenplätze:
- In der Kategorie „Höchste Gesamtpunktezahl“ belegte die Universität Graz den ausgezeichneten 6. Platz von insgesamt 25 teilnehmenden Teams.
- Auch nebst dieser Platzierung in der Gesamtbewertung gelang mehrfach der Einzug in die Top 5 in den Einzelkategorien:
- Seitens der Applicants („Kläger“) wurden die Grazer Studentinnen mit dem phänomenalen 1. Platz für ihr mündliches Vorbringen bei den simulierten Gerichtsverhandlungen ausgezeichnet und konnten dadurch die Auszeichnung „Best Oral Argument (Applicants)“ für sich gewinnen.
- In der Kategorie „Beste Redner, Top 20“ konnte Almut Winkelbauer von rund 90 RednerInnen den exzeptionellen 2. Platz belegen („Best Oralist Award Runner-up“).
- Der Schriftsatz der Respondents („Beklagte“) wurde mit dem herausragenden 5. Platz ausgezeichnet.
- Seitens der Applicants („Kläger“) wurden die Grazer Studentinnen mit dem phänomenalen 1. Platz für ihr mündliches Vorbringen bei den simulierten Gerichtsverhandlungen ausgezeichnet und konnten dadurch die Auszeichnung „Best Oral Argument (Applicants)“ für sich gewinnen.
Den diesjährigen Wettbewerb konnte das ungarische Team der Eötvös Loránd University verdient für sich gewinnen. Über den Sieg der Eötvös Loránd University freut sich die Universität Graz im Besonderen, da zwischen der KFU, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Eötvös Loránd University eine enge Kooperation besteht. Erst im Mai übten die drei Teams fleißig im Rahmen eines Übungs-Moot Courts an der Universität Graz für die Finalrunden (vgl. Bericht über den Pre-Moot Court).
Das beim Wettbewerb durch die Universität Graz erreichte Ergebnis ist besonders erfreulich, zumal sich die "Mooties" mit komplexen Fragen des internationalen Reparationsrechts zu beschäftigen hatten, welches oft nur am Rande im Studium behandelt wird. Die Moot Court TeilnehmerInnen bearbeiteten Fragen der Verantwortung vs. Haftung, der Kausalität sowie verschiedener Entschädigungsansätze in unterschiedlichen Bereichen des internationalen Rechts. Unter anderem erörterten die Studierenden ob, und bejahendenfalls in welchem Umfang, den von ihnen vertretene Staaten ein Anspruch auf Entschädigung für Verletzungen des Umweltvölkerrechts, des Weltraumrechts, der Menschenrechte bzw. von Kulturgut zusteht.
Die Finalrunden des Benjamin Telders Moot Courts fanden von 06.06. bis 11.06.2022 statt und waren auch heuer aufgrund des Online-Formats wieder eine besondere Herausforderung. Das Grazer Team bestritt insgesamt vier Online-Finalrunden gegen die Teams aus Rumänien, England, Bulgarien und Deutschland. Während dieser Finalrunden konnten die drei Grazer Studentinnen eindrucksvoll ihr umfangreiches Wissen im Völkerrecht und ihre neu erworbenen „Rhetorikkünste“ unter Beweis stellen. Magdalena, Lea und Almut sind immer noch fassungslos über ihre Spitzenplätze in mehreren Kategorien und beschreiben ihre Erfahrungen bei der Teilnahme am Wettbewerb folgendermaßen:
„Für mich war die Teilnahme am Telders Moot Court eine der prägendsten Erfahrungen, die ich bisher in meinem Studium, aber auch in meinem ganzen Leben erleben durfte. Es ist uns als Team gelungen, wirklich tolle Erfolge zu erzielen und darauf sind wir sehr stolz. Ich möchte die Erfahrungen der letzten Monate keinesfalls missen!“ (Magdalena Kieber)
„Die Teilnahme bei Telders war eindeutig eine der größten Herausforderungen des Studiums, nicht zuletzt aufgrund des außergewöhnlichen Falls, den es zu bearbeiten galt. Da man an Herausforderungen bekanntermaßen am meisten wächst, ist das Fazit allerdings durch und durch sehr positiv. Es war mir eine sehr große Freude, dem diesjährigen Moot-Court-Team der Uni Graz anzugehören!“ (Lea Kreiner)
„Die Teilnahme am Telders Moot Court war eine außergewöhnliche und lehrreiche Erfahrung. Durch die praxisnahe Bearbeitung eines völkerrechtlichen Falles konnte ich mein Wissen auf dem Gebiet des internationalen Rechts weiterentwickeln und meine Rhetorikfähigkeiten verbessern. Es war mir zugleich Freude und Ehre die Universität Graz gemeinsam mit meinen Teamkolleginnen während dieser Monate und bei den Finalrunden vertreten zu dürfen.“ (Almut Winkelbauer)
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen bei der Vorbereitung zum Telders Moot Court Involvierten, so insbesondere dem Rektorat der Universität Graz und dem REWI Dekanat für die anhaltende Unterstützung, der Rhetoriktrainerin Monika Schmidt und den Pre-Moot Court Judges! Von Seiten der drei Studierenden gilt darüber hinaus ein besonders großer Dank den Coaches, Univ.-Prof. Dr. Erika De Wet, LL.M. (Harvard) und Mag. Christina Seewald, die die Studentinnen mit außerordentlich großem Einsatz bei ihrer Aufgabe unterstützt haben.