In ihrem Vortrag, welcher auf der bei Cambridge University Press veröffentlichten Monographie "Science and Judicial Reasoning. The Legitimacy of International Environmental Adjudication" basierte, befasst sich Dr. Katalin Sulyok mit der Rolle von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vor internationalen Gerichten mit einem besonderen Fokus auf Umweltstreitigkeiten.
Wissenschaftliche Erkenntnisse durchdringen Umweltstreitigkeiten auf verschiedenste Weise, was die Gerichte vor die Herausforderung stellt, eine überzeugende Argumentation zu entwickeln, die den technischen Fakten des Falles gerecht wird und gleichzeitig mit der epistemischen Kompetenz der Richter übereinstimmt. Der Vortrag beleuchtete den epistemisch legitimen Argumentationsraum, der den RichterInnen zur Verfügung steht, indem er vier Hauptformen der Argumentation in der internationalen Umweltgerichtsbarkeit identifizierte, nämlich wissenschaftliche, juristische, intuitive und hybride Argumentationsstile. Dr. Suylok erörterte zudem die Vor- und Nachteile dieser Begründungsmethoden für die Sicherstellung der Legitimität des Urteils und Parameter diskutierte Paramter, die RichterInnen helfen, in bestimmten Fällen den geeigneten (epistemisch legitimen) Begründungsstil zu wählen.
Das Institut für Völkerrecht bedankt sich bei Dr. Katalin Sulyok für den interessanten Vortrag sowie bei allen TeilnehmerInnen für die interessentane Diskussionsbeiträge.
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