Vom 17. bis 18. Oktober 2024 organisierte das Institut für Völkerrecht gemeinsam mit der Universität Bonn ein zweitägiges DoktorandInnenseminar. Unter der Leitung von Prof. Erika de Wet und Prof. Matthias Herdegen präsentierten DoktorandInnen aktuelle Forschungserkenntnisse ihrer Arbeit und auch Studierende hatten die Möglichkeit, völkerrechtliche Themen vorzustellen und an spannenden Diskussionen teilzunehmen.
Am ersten Seminartag stellten die vier teilnehmenden DoktorandInnen Ausschnitte aus ihrem Dissertationsvorhaben vor. Die Thematiken reichten von rechtlichen Problemstellungen im Zusammenhang mit dem Anstieg des Meeresspiegels bis hin zur Staatenimmunität im österreichischen Zivilprozess. Außerdem wurde die unionsrechtliche Regulierung von genomisch veränderten Pflanzen (NGT-Pflanzen) behandelt sowie die Frage, ob die Europäische Zentralbank ein klimapolitisches Mandat hat. Das breite Spektrum an unterschiedlichsten Fragestellungen regte zu spannenden Diskussionen an und zeigte, dass technischer Fortschritt und Klimawandel Anstoß zu neuen rechtlichen Überlegungen geben. Durch den fachlichen Austausch und die zahlreichen Denkanstöße der beiden ProfessorInnen konnten die DoktorandInnen wichtige Hinweise für ihre wissenschaftliche Arbeit mitnehmen.
Ein weiteres Highlight des Seminars stellte ein gemeinsames Abendessen dar, welches den Seminar-TeilnehmerInnen die Möglichkeit bot, sich in entspannter Atmosphäre besser kennenzulernen und sich über den unterschiedlichen Universitätsalltag in Österreich und Deutschland auszutauschen.
Der zweite Seminartag startete mit zwei Präsentationen von Studierenden der Universität Bonn, deren Themen jeweils Aspekte des russischen Angriffskriegs in den Blick nahmen. Dabei ging es insbesondere um die komplexen Fragen, wie der IStGH die persönliche Immunität von Regierungsmitgliedern aus Drittstaaten überwinden kann sowie um die Verwendung beschlagnahmter Vermögen. Zum Abschluss des Seminars stellte Prof. Matthias Herdegen seine zwei neuesten Bücher vor. Unter den Titeln „Heile Welt in der Zeitenwende“ und „Der Kampf um die Weltordnung“ appelliert er in europäischer Hinsicht an weniger Idealismus und mehr Realismus und betont die Wichtigkeit des politischen Diskurses in Europa.
Das Institut für Völkerrecht bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen für die interessanten Diskussionen sowie den fachlichen Austausch und hofft auf eine baldige Weiterführung der Zusammenarbeit.