Am 09.04.2025 sprach Prof. Monika Polzin im Rahmen der GILDS-Diskussionsreihe über das Thema „The Global Illiberal Dawn: Will International Law Become Authoritarian?“ Ihr Vortrag setzte sich damit auseinander, wie autoritäre Staaten das Völkerrecht strategisch zu ihrem eigenen Vorteil uminterpretieren und beeinflussen können.
Im Fokus des Vortrags war das sogenannte „Authoritarian International Law“. Gemeint ist damit der Versuch autoritärer Staaten, neue völkerrechtliche Normen zu schaffen oder bestehende so zu interpretieren, dass sie ihre Machtverhältnisse stärken, während sie individuelle Freiheiten einschränken.
Ein zentrales Beispiel sei Chinas Verständnis des Rechts auf Entwicklung. Dieses stelle für China ein„oberstes Menschenrecht“ dar, das – so Prof. Polzin – den wirtschaftlichen Fortschritt und das kollektive Wohlergehen über individuelle Freiheitsrechte stellt und so das Prinzip der universellen Menschenrechte bedroht.
Abschließend wurde betont, dass demokratische Staaten autoritären Entwicklungen aktiv entgegentreten sollten, um ein liberales Völkerrechtssystem zu bewahren. Letzteres gerät auch und gerade in Gefahr, wenn Menschenrechte zur Durchsetzung autoritärer Interessen umgedeutet oder manipuliert werden.
Das Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Universität Graz bedankt sich bei Prof. Monika Polzin für den aufschlussreichen Vortrag im Rahmen der GILDS-Veranstaltungsreihe. Weiterer Dank gilt allen Teilnehmer:innen für die lebhafte Diskussion.