Im Rahmen der „Telders Moot Court Competition“ wird Studierenden die Möglichkeit gegeben, einen Einblick in die Praxis des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag zu erlangen und anhand eines fiktiven Falls eine simulierte IGH-Gerichtsverhandlung durchzuführen.
Nach der sehr erfolgreichen Teilnahme an den Friendly Practice Rounds in Sevilla ging es für das Team der Karl-Franzens-Universität Graz (KFU) endlich zum großen Finale der 47. Telders Moot Court Competition vom 29. Mai bis 1. Juni nach Den Haag. Zwei Tage lang traten in diesem Rahmen die teilnehmenden 27 aus verschiedensten Nationen vor ausgewählten Juror*innen gegeneinander an, bevor die zwei bestplatzierten Teams schließlich im Friedenspalast aufeinandertrafen.
Die Teams wurden im Rahmen eines offiziellen Begrüßungsdinners im Friedenspalast willkommen geheißen, bevor am nächsten Morgen die intensiven Verhandlungsrunden am Wijnhaven Campus der Universität Leiden begannen. Mit einem Team aus nur zwei (anstatt üblicherweise vier) Personen traten Natascha Gojkovic und Sophie Lutzmayr täglich gleich zweimal gegen Kolleg*innen aus ganz Europa an, sowohl auf der Seite des Applicants, als auch des Respondents, und bewiesen ihre Flexibilität sowie ihre Fähigkeit, innerhalb kürzester Zeit sich in beide Seiten hineinzuversetzen. Bei somit insgesamt vier Verhandlungsrunden präsentierten sie ihre mündlichen Vorträge vor renommierten Völkerrechtler*innen als Richter*innen und stellten sich deren herausfordernden Fragen.
Am Vorabend des großen Finales fand schließlich eine Abschlussfeier in Scheveningen statt, bei der die beiden Finalistenteams bekanntgegeben wurden. Hier hatten alle teilnehmenden Teams noch einmal die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, sowie die Juror*innen persönlich kennenzulernen.
In den mündlichen Runden schaffte es das Grazer Team auf beiden Seiten unter die Top Ten aller Teams: Auf Seite des Applicants auf Platz 5 sowie auf Seite des Respondents auf Platz 9. Des Weiteren erreichte Natascha Gojkovic Platz 22 in der Reihung der besten Sprecher*innen des gesamten Bewerbs. Insgesamt landete das Grazer Team in der Gesamtwertung trotz seiner kleinen Größe auf Platz 15.
Am letzten Tag ging es für das Grazer Team noch einmal in den Friedenspalast, um die spannende Finalrunde zwischen der National University of Kyiv-Mohyla Academy und Comenius University in Bratislava mitzuverfolgen. Danach fand die Siegerehrung statt und der Ersteller des Falls der 47. Telders Moot Court Competition, dem sich das Team ein ganzes Jahr lang gewidmet hat, wurde enthüllt: Dr. Vahid Rezadoost.
Das Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen möchte sich an dieser Stelle im Besonderen bei der Universität Leiden für die Organisation und Abhaltung des Telders Moot Courts bedanken. Besonderer Dank gilt Prof. Dr. N.B. Blokker, dem Supervisory Board und dem Telders Organizing Office (TOO), welche für die Abhaltung und Organisation der finalen Runden hauptverantwortlich waren.
Des Weiteren bedankt sich das Team an dieser Stelle ebenfalls den Universitäten, zu denen langjährige Übungspartnerschaften bestehen sowie allen bei der Vorbereitung zum Telders Moot Court Involvierten, so insbesondere dem Rektorat der Universität Graz, dem REWI Dekanat, CMHF-Infinitus und Rhetoriktrainerin Monika Schmidt für die anhaltende Unterstützung. Ein ganz großes Dankeschön gilt auch den Coaches, die das Team das ganze Jahr über begleitet haben. Das Grazer Team wurde von Univ.-Prof. Dr. Erika de Wet, LL.M (Harvard), Mag. Anna-Lena Hörzer, BA und Mag. Christina Seewald gecoacht.
Somit hat die diesjährige Ausgabe des Telders Moot Courts ihr Ende gefunden. Das Grazer Team bedankt sich ganz herzlich bei allen, die den Wettbewerb mit Spannung mitverfolgt haben.