Der "Telders Moot Court" (TMC) ermöglicht Studierenden einen Einblick in die Praxis des Internationalen Gerichtshofes (IGH) in Den Haag. Studierende haben im Rahmen des TMCs nämlich die Möglichkeit einen fiktiven Fall in simulierten IGH Gerichtsverhandlungen zu verhandeln.
Gegenstand des diesjährigen Wettbewerbs, welcher 2021 seine 44. Auflage feiert, ist ein fiktiver Fall zwischen den Staaten „Foria“ und „Costat“ (vgl. diesjähriger Compromis). Der Fall tangiert Themenbereiche des internationalen Vertragsrechtes, des Umweltvölkerrechtes, des internationalen Investitions(schutz)rechtes sowie Fragen der internationalen Immunitäten.
Von 07. Juni bis 12. Juni 2021 finden die Finalrunden des TMCs statt, wobei diese aufgrund der anhaltenden Covid-19 Situation dieses Jahr online stattfinden werden. Um sich auf diese herausfordernden Finalrunden vorzubereiten, veranstalte das Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen am 10.05.2021 und 11.05.2021 einen Online Pre-Moot Court zu Übungszwecken. Das Institut möchte sich an dieser Stelle im Besonderen bei Dekan Christoph Bezemek bedanken, der sich – trotz seines vollen Terminkalenders – die Zeit nahm, den Online Pre-Moot Court zu eröffnen.
Bei diesen Online-Gerichtssimulationen traten Teams der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Eötvös-Loránd-Universität Budapest sowie der Karl-Franzens-Universität Graz gegeneinander an. Während der zwei Tage fanden insgesamt 6 mündliche Plädoyers zu je zwei Stunden statt.
Das Team der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird von Univ.-Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof sowie deren wissenschaftlichen Mitarbeiter Jakob Reinecke und Anna-Lena Gawens betreut. A.o. Univ.-Prof. Dr. Gábor Kajtár, LL.M (Cantab) sowie Dr. Clio Mordivoglia leiten das Team der Eötvös-Loránd-Universität Budapest an.
Mittels fundierter rechtlicher Argumentation überzeugten die Studierenden bei den simulierten Gerichtsverhandlungen die „Richter“, renommierte Völkerrechtler und Völkerrechtlerinnen. Als Pre-Moot RichterInnen stellten sich freundlicherweise
- Univ.-Prof. Dr. Gerhard Hafner
- Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benedek
- Univ.-Prof. Dr. Diana zu Hohenlohe
- Ao. Univ.-Prof. Dr. Gerd Oberleitner
- Univ.-Prof. Dr. Paul Gragl
- Ass.-Prof. Dr. Christian Pippan
- Ass.-Prof. Dr. Benedikt Harzl
- Dr. Lisa Maria Heschl, E.MA sowie
- Mag.iur Gregor Fischer
zu Verfügung. Durch spontane und detaillierte Fragen hielten die Richter und Richterinnen die Studierenden auf Trab und bereiteten diese bestmöglich auf die Fragen bei den Finalrunden vor.
Die Mitglieder des Teams Graz, Anna Lena Hörzer und Adina Gahr, bereiten sich seit November 2020 auf den Telders Moot Court vor. Im März 2021 reichten beide ihre ausgefeilten Schriftsätze („Memorials“) ein und konzentrieren sich seither auf die mündlichen Verhandlungen. Bei der Vorbereitung auf die mündlichen Plädoyers erhielten die Grazer Studierende wertvolle Unterstützung durch die Rhetoriktrainerin Monika Schmidt vom Institut für Germanistik.
Den Pre-Moot Court haben die beiden Grazer Teammitglieder als hilfreiche Möglichkeit empfunden, ihre mündlichen Argumente zu üben und sich mit dem Format von Online-Verhandlungen vertraut zu machen. Befragt zum Pre-Moot Court gaben die Beiden weiters an:
Der Pre-Moot Court war eine tolle Erfahrung! Es war besonders nett die anderen TeilnehmerInnen kennen zu lernen, auch wenn lediglich in digitaler Form. Durch die Pleadings der anderen habe ich auf jeden Fall noch einmal einen Motivationsschub für die letzten Wochen vor dem Finale bekommen. Der Pre-Moot Court war natürlich auch herausfordernd, aber auf diese Weise wächst man über sich selbst hinaus (Adina Gahr, 19 Jahre).
Der Pre-Moot Court war eine gute Gelegenheit unser bisher erlerntes Wissen und unsere vorbereiteten Argumente erstmals in einem förmlichen Setting einzusetzen. Wir konnten den Umgang mit komplizierten Fragen des Völkerrechts verbessern und in gleicher Weise uns über technische Probleme hinwegsetzen. Es hat uns sehr gefreut, dass wir mit den anderen Teams – trotz der aktuellen Situation – Kontakte knüpfen konnten und freuen uns diese im Finale wieder zu sehen (Anna Lena Hörzer, 23 Jahre).
Die Coaches des Grazer Teams, Univ.-Prof. Dr. Erika de Wet, LL.M (Harvard) und Mag. Christina Seewald, sind außerordentlich stolz auf die Leistungen der Grazer Studierende, sowohl bei den schriftlichen „Memorials“ als auch bei den mündlichen Verhandlungen während des Pre-Moot Courts. Beide Coaches sind zuversichtlich, dass sich das Team Graz auch bei den Online-Finalrunden vor dem IGH behaupten wird und die Coaches freuen sich bereits, dem Grazer Team auch bei dieser nächsten Herausforderung zur Seite zu stehen!