Im September 2020 fand anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Volksabstimmung in Kärnten“ in Klagenfurt ein Symposium statt, in dessen Rahmen sich Historiker und Juristen aus verschiedenen europäischen Ländern mit dem Thema „Volksabstimmungen und andere Grenzlösungen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges“ befassten. Die Ergebnisse dieses Symposiums sind nun in Buchform erschienen. In seinem Beitrag liefert Christian Pippan zunächst einen Überblick über die historische Entwicklung von Gebietsreferenden im Völkerrecht. In der Folge wird aus dogmatischer Perspektive untersucht, ob dem Völkerrecht heute in gewissen Situationen eine Rechtspflicht zur Abhaltung eines Referendums zu entnehmen ist; bzw., ob (und zwar unabhängig davon, wie die konkrete Antwort auf die erste Frage ausfällt) das gegenwärtige Völkerrecht die Beachtung bestimmter Prinzipien und Regeln bei der Durchführung eines Gebietsreferendums allgemein vorschreibt.
Den Beitrag mit dem Titel "Volksabstimmungen über territoriale Statusfragen im Lichte des Völkerrechts" finden Sie in Claudia Fräss-Ehrfeld (Hg.), Volksabstimmungen und andere Grenzlösungen nach dem Ersten Weltkrieg (Klagenfurt: Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten 2020) 207-223.